Gedanken im Februar
- bernkasteldo
- 21. März 2024
- 5 Min. Lesezeit
Aktualisiert: 17. Mai 2024
Moderne Kunst, Zerfall der Formen eines realistischen Objekts, hat möglicherweise den unbewussten Zweck, die Festgefügtheit einer objektiven Form in der Natur aufzulösen und auf Transzendenz hinzuweisen.
Wenn man nur, wie oft heutzutage, schlicht und ergreifend nur an das vor den Augen liegende glaubt, kann es zu plötzlichen Feindseligkeiten kommen. Dieser, der zum Feind wird, möchte entfliehen der unerträglichen einengenden Situation.
Um zu glauben, muss an von seinem hohen Ross heruntersteigen. Manchen fällt das schwer.
Es gibt Menschen, an denen alles abprallt. Bewahrheitet sich hier der Spruch aus der Bibel: „Wer sein Leben verliert, wird es gewinnen.“ Nein. Vielmehr ist es so, dass diese da in einem dunklen abgeschlossenen Raum leben, als ob sie niemals ein Leben gehabt hätten, das man dann nach diesem Spruch verlieren könnte. Ein Psychopath erhebt sich aus diesem dunklen Verlies wie eine Spielfigur und spielt unberührt und geschickt mit, wo sich denn ein Spiel ergibt.
Nur die Liebe ist beständig und unterliegt nicht der Korruption.
„Du musst Dunkelheit spüren, um das Licht zu lieben.“ Argyris Eftaliotis
Wenn jemand sagt, ich fühle mich beengt, könnte das eine Finte sein. Es ist dann nicht ein Apell an das Gegenüber die Sicht ins Wahrhaftige, befreiende zu öffnen. Vielmehr ist es wie in einem Schlachtfeld, wo es nur um Macht geht, der Befehl, die Barrieren zu beseitigen (Gefühl der Enge) um rücksichtslos primitive Macht auszuüben.
Sich der wahrhaftigen allumfassenden Liebe zu öffnen, bedeutet immer wieder Verlust und Gewinn. Ein auf und ab. Während das Voranstürmen auf einem Schlachtfeld äußerlich keinen Verlust bedeutet. In diesem Zusammenhang: Beethoven scheinbar gefangen in schlimmen, sehr beengenden äußerlichen Umständen, vollbrachte Sternensprünge.
Wo ein Wille, da ein Weg. Wo nur der einengende primitive zur Macht. Da kein Weg.
Die lauten Lügen und im Zentrum die stille Wahrheit. Die lauten Lügen, auf welchem Wege auch immer, hinausgeschleudert in die Welt. Die stille Wahrheit geschrieben in den Sand.
Zwei Beispiele, die eng miteinander zu tun haben. Erstens: Kinder, denen man jeden Willen lässt, wird vollkommene Selbstständigkeit vorgegaukelt. In Wirklichkeit sind die Kinder ganz konkret abhängig von den Erwachsenen. Ein Erwachsener kann eventuell alleine überleben, ein Kind nicht. Zweitens: ein Erwachsener, der nur nach seinem spontan wahrgenommenen Willen lebt, bildet sich ein, vollkommen selbstständig zu sein. In Wirklichkeit ist er aber immer und überall abhängig von Gott.
Gott hat bei den Tieren ein Symbol der absoluten Selbstständigkeit gegeben. Den Instinkt. Mit Hilfe des Instinkts agieren Tiere niemals falsch. Dem Menschen aber ist es gegeben, immer wieder Ausschau nach Gott zu halten. Wie in früheren Zeiten, symbolhaft den Blick in den Himmel zu richten auf der Suche nach Gott. Dann ganz konkret nach dem Menschen Jesus, dem Gottessohn. Dann in sein eigenes Inneres, wo Gott wohnt, innerhalb wie außerhalb. Sehr nah, sehr fern.
Stolz über erfolgreich geleistetes sollte dem Menschen fern sein, denn das Leben ist ein Auf und Ab. Was dir heute gegeben wird, kann dir morgen genommen werden. Der Wind weht mal hier, der Wind weht mal dort. Der Mensch soll, wie es im Alten Testament heißt, sich die Erde Untertan machen. Sich die Erde Untertan machen heißt nicht, die Erde als Erfolgskonzept, als erfolgreiche Firma zu missbrauchen. Verbeugen wir in Demut unser Haupt vor Gott, dem Allmächtigen, dem Vater unser.
Das jeder Mensch in seinem Innersten ein kostbares Gut hütet, merkt man am folgenden Beispiel. Wenn man einer Sprache lauscht, die einem fremd ist und die man nicht beherrscht, erscheint einem diese Sprache in ihrer Fremdheit bezaubernd und äußerst kunstvoll. Und wenn man an einem Obdachlosen vorbeigeht, der solch eine fremde bezaubernde Sprache spricht, wird einem bewusst, dass jedem Menschen, auch einem Obdachlosen, ein Zauber innewohnt.
Bei aller Könnerschaft ist das Unbeholfene, das an die Kindheit erinnert von mindestens gleichem Wert wie die Könnerschaft. Das Unbeholfene ist wie eine wahrhaftige brüderliche und schwesterliche Geste.
Scheinbar absolute Glücksseligkeit ist wie ein zum himmelsteigenden schnellverlöschenden Feuerwerk, wenn man nicht immer wieder zum Abstieg bereit ist. Glück und Abstieg ist wie ein fernleuchtender nicht verlöschender Stern.
Ein Altar ist immer ein Ort der Harmonie in Mitten einer Welt von Chaos. So schufen die ersten Christen kurz nach der Auferstehung von Jesus Christus in ihren Heimen einen Ort der Harmonie. Das war der mit Brot und Wein und bestimmt auch anderen Sachen bedeckte Tisch, an den sich die Brüder und Schwestern im Geiste von Jesu Christi hinsetzten und gemeinsam das Mahl einnahmen. So sollte jeder von uns im Inneren wie im Äußeren einen Ort der Harmonie haben. Wer aber nur in Harmonie lebt, ohne das Leid in der Welt zu sehen, lebt in einer Pseudoharmonie. So wie jemand, der in einem 5-Sternehotel in Dubai lebt und dieses Hotel niemals verlässt. Manche verwechseln Harmonie mit großem Reichtum, aber wahre Harmonie hat ihr Fundament in Glaube, Hoffnung und Liebe.
Erst das Notwendige, dann das Mögliche und plötzlich schaffst Du das unmögliche (Franz von Asissi).
Aber das unmögliche ist nicht die Künstliche Intelligenz.
Es besteht in modernen Zeiten die Tendenz, in einer Art Offenbarungsgespräch Mängel von sich in der Öffentlichkeit Preis zu geben, es wird damit öfters eine Art Hype veranstaltet. Also ob die Mängel des Menschen, das Wichtigste seien. Irrtümlicherweise ist man der Meinung, dass durch das öffentliche Geständnis die Mängel beseitigt werden. Ein schwerer Irrtum. Als ob durch die Beseitigung der Mängel, der vollkommene Mensch zu Tage trete. Denn sogar mit seinen Mängeln zeigt ein Mensch guten Willens immer seine gute Seele, das heißt den göttlichen Funken in sich. Der göttliche Funke entsteht nicht erst durch die Beseitigung der Mängel. Hat Jesus nicht den Zöllner voller Intrigen und Betrugswillen berufen, weil er den göttlichen Funken in ihn erkannte. Heutzutage glauben wir in einer Art Größenwahnsinn berufen zu können durch großspurige, aber erfolglose Beseitigung von Mängeln. Und diejenigen, die ihre Mängel scheinbar mit Stolz und selbstbewusst in der Öffentlichkeit zugeben, kommen dieser inhumanen Haltung entgegen. Der Mensch soll da zu einer perfekt funktionierenden Maschine gemacht werden. Jesus aber ließ bei den Zöllner Mängel Mängel sein und berief ihn zur Vollkommenheit.
Wenn, wie in den Apostelbriefen gefordert, die Frau in der Gemeinde zu schweigen hat, so muss das nicht unbedingt negativ gesehen werden. Es könnte auch bedeuten, dass letztendlich die Frau das unaussprechliche Geheimnis bewahrt. Ein Geheimnis, das mit dem Verstand nicht zu lösen ist und zum Schweigen auffordert.
Wenn mal einer fremden Sprache lauscht, so erscheint sie schön und elegant und anmutig. Derjenige, der die fremde Sprache als Muttersprache spricht, hat keine Sinne und Aufnahmebereitschaft mehr für die Schönheit seiner Muttersprache. Er ist verstrickt und gefangen in der Alltäglichkeit seiner eigenen Sprache. Er glaubt seine Sprache werde ausschließlich verwendet zum Nutzen seines Alltags. Dem ist aber nicht so. Die Sprache ist vorrangig ein Echo des Wortes Gottes, das Gott am Anfang sprach. Es gibt heruntergekommene und verlorene Individuen, die in einer fremden Sprache sprechen. Lauscht man dem Klang dieser fremden Sprache, so umgibt dennoch diese bedauernswerten Menschen eine Aura von Seligkeit und Schönheit und Hoffnung.
Die Spreu von dem Weizen trennen. Was könnte das bedeuten? Fast jeder gerät irgendwann einmal in eine Situation, wo er über seinen Schatten springen muss. Das heißt, er muss den wahrhaftigen Moment wahrnehmen und dementsprechend handeln. Über seinen Schatten springen. Heißt, den unnützen Ballast hinter sich lassen und Jesuworte anerkennen: „Siehe ich mache alles neu.“ Tut man das nicht, gehört man zur Spreu, der vom Weizen getrennt wird. Manche leben auch in einer Scheinwelt, die ihnen vorgaukelt, sie würden zum Weizen gehören. In dieser Scheinwelt ist jeder dem anderen eine Stütze; z.B. mit nutzlosen Konsumgütern usw.. Wie Babys, die völlig umsorgt sind, benehmen sich diese wie hilflose Babys. Sie vernehmen nicht die Worte wie sie öfters im Neuen Testament anklingen: „Steh auf, steh auf!“
Unbeschränktes Denken hat notwendigerweise die Beschränkung in sich, während beschränktes Denken notwendiger Weise die Unbeschränktheit in sich hat. Der Wind weht da, wo er will.
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